BEGEGNUNGEN
Unter diesem Titel möchte ich über einige Begegnungen mit interessanten
und teilweise auch sehr skurrilen Personen berichten.
Markus Suhm, Oktober 2015
Ein Artikel, den ich am 29.10.2014 Im Stader Tageblatt
veröffentlichte.
Beim Überholen bitte klingeln
Dresdener
Markus Suhm macht sich mit 5,80 Meter langem Gespann auf den Weg von
Bremerhaven nach Dresden
Wer diese Tage Markus
Suhm (57) begegnet, glaubt seinen Augen
nicht zu trauen. Er radelt mit
einem 5,8 m langen Fahrradgespann
derzeit elbaufwärts Richtung Dresden, seiner Heimatstadt. Zu dem Gespann mit
Überlänge gehören ein Fahrrad mit 21 Gängen, zwei Fahrradanhänger, die mit
einer Leiter verbunden sind und ein weiteres Fahrrad mit drei Sätteln, das
kopfüber auf die Leiter montiert ist. Einen Sinn ergibt das alles erst, wenn
man mit dem freundlichen Radler ins
Gespräch kommt.
Markus Suhm,
gelernter Inneneinrichter und
Heilerziehungshelfer, nimmt derzeit eine Auszeit. Sein geringes Einkommen
bessert er in Dresden durch Verkauf von Altmetall, Gebrauchttextilien, Pappe,
Papier und Pfandflaschen oder –dosen auf. Alle Materialien sammelt er übrigens
mit dem Fahrrad ein. Mit diesem Zusatzeinkommen ermöglicht Markus Suhm sich in
Dresden den Zugang zu Kultur. Nun hatte er die Idee, sein kleines Unternehmen
um die Sparte „Personenbeförderung“ zu erweitern. Im Internet suchte er ein
Tridem, dreisitziges Fahrrad, das er in Dresden stundenweise an Touristen
vermieten möchte. Fündig wurde Suhm in Mittelwarden bei Bremerhaven. Schnell
stellte sich heraus, dass die Speditionskosten in Höhe von 200 Euro sein Budget
bei weitem überstiegen. Da Markus Suhm ohnehin schon immer eine längere
Fahrradtour in seiner Planung hatte, entstand die Idee, seine Neuerwerbung mit
der Anhänger Eigenkonstruktion ins Elbvenedig zu holen. Mit Supersparpreis der Deutschen Bahn ging es
nach Bremerhaven. Zum Gepäck zählten das Fahrrad (die Zugmaschine), eine Katze
im Katzenkorb, zwei Fahrradanhänger, 3 Sätze Satteltaschen, ein Koffer,
eine Klappleiter, Hängematte, Isomatten,
Schlafdecken und ein kleiner Kocher für den heißen Tee unterwegs.
Ein Schild am Ende des Gefährtes weist
Überholer auf die Überlänge hin und gemahnt zur Vorsicht beim Überholen. An den
Seiten des Aufliegers kleben Hinweise, auf
denen Markus Suhm stundenweise Arbeit gegen Kost und Logis oder auch Lohn anbietet. „So will ich meine Reisekasse
etwas aufbessern“, meint der Reisende.
Überglücklich zeigte
er sich über die Fahrradstation in Freiburg. „So ein Luxus! Hier habe ich sogar
warmes Wasser.“ Die Gelegenheit für
Suhm, einen Waschtag einzulegen. Nach
der Nacht in der Hängematte unter dem Vordach der Fahrradstation, soll die
Reise weiter über Stade nach Hamburg gehen, wo der „Schwertransport“ durch den
alten Elbtunnel die Stromseite wechseln wird. Ursprünglich hatte Suhm einmal 11
Tage für die Reise geplant. Nach 4
Etappen von Bremerhaven bis nach Freiburg weiß er allerdings jetzt schon, dass
er nicht einmal mit der doppelten Zeit auskommen wird. Das stört ihn nicht, die
Zeit hat er. Was ihn allerdings traurig macht, ist der Verlust seiner jungen
Katze, die sich beim Zwischenstopp in Geversdorf nicht an die vereinbarte Abfahrtzeit gehalten
hatte. Suhm: “Falls sie gefunden würde, würde ich auch noch einmal zurückfahren.“
Markus Suhm
hat von unterwegs, wenn immer er Zugang zum Internet hatte, Reiseberichte
geschickt. Mich hatte er nach unserer Begegnung in Freiburg in seinen Verteiler
genommen. So war ich immer auf dem Laufenden, kannte alle Freuden und Hindernisse,
denen er auf seiner Reise von Bremerhaven nach Dresden ausgesetzt war. Zwei Wochen hatte er für seine Reise eingeplant. Tatsächlich erreichte er Dresden fast 4
Wochen nach Reiseantritt.
Auszug aus einer Mail von Markus Suhm vom
29.10.2014
…
Von Geversdorf aus ging es nach
Freiburg/Elbe mit vielen kleinen Pausen für dies und das, denn weder Toiletten
noch Internet noch irgendwelche Gastlichkeit fand ich unterwegs, dafür massig
verfallende Häuschen und solche, die leerstehend zum Verkauf angeboten wurden.
Und natürlich herrliche Tiere der
Lüfte und des Boden.
In Geversdorf außer Käuzen oder
Milanen um den Kirchturm auch nächtens zwei Eulen respektive große Uhus.
Übrigens wurden die
Beleuchtungskörper öffentlicher Art nachts ab Mitternacht oder kurz danach bis
früh um 5, 1/2 6 abgeschaltet - ein herrlicher Sternenhimmel!
In Freiburg dasselbe!
Zusammen mit dem Storch und dem
Reiher auf der Fahrt von Bremerhaven nach Cuxhaven und dem fliegenden Schwan
gestern oder heute ergibt sich ein tolles Fauna Bild für mich, Pferde, Rinder
und Schafe sowieso.
In Freiburg fand ich durch den Tip
eines netten Mannes an einer Badeteichstelle vor Krummendeich eine herrliche
Fahrradstation! Rund um die Uhr offen mit Stromsteckdosen zum Heißwassermachen
und Aufladen des Handys und mit toll sauberen Toiletten und einem äußeren
Gebäudeteil voller Balken und Gestänge und Tisch nebst Bänken - herrlich zum
Pausieren als Radfahrender.
Das Ganze neben dem Kornspeicher,
welcher jetzt mühsam renoviert wurde und als örtlicher Kunst Ort genutzt wird.
Einer der Vorstände dieses
Kunstvereines dort darin ist auch gleichzeitig Fotograf und Reporter
freiberuflicher Natur nach seinem Lehrer- und sonst was-Dasein und er
fabrizierte etwas fasziniert auch gleich eine Geschichte über mich mit
Fotografien... was man unterwegs nicht alles so erleben kann!
Die Nacht verlief blendend in der
Hängematte bei Sternenhimmel, wecken tat mich bloß Stefan's überraschender
Anruf!
….
Mail von Markus Suhm vom 14.11.2014
Hallo Zusammen!
Ja, ich bin nun wieder zuhause angekommen -
irgendwelche Kommentare über Dresden erspare ich mir lieber, schon weit vor
Dresden konnte ich bemerken...
ich hatte bei der Ausfahrt von Meißen doppelt Glück:
Einmal lag diese Johanneskirche ziemlich nah am Radweg, was ich bei der
Hinfahrt so nicht wusste und auch nicht gesagt bekam. Zum Anderen dann war die
Ausfallstraße von Meißen rechtselbisch wegen einer Baustelle vollständig
gesperrt, sodass ich den straßennahen Teil des aus Meißen rechtselbisch
hinausführenden Radweges in aller Ruhe und langsam und gemütlich fahrend
genießen konnte.
Unterwegs begannen dann die unleidlichen Zustände,
aber ehrlich gesagt konnte ich diese peu á peu auch anderswo mitunter antreffen
- nur nicht so gehäuft.
Meinem Reifen ein dickes Kompliment: Ich hatte zwar in
Magdeburg einen Ersatzreifen gekauft, aber das poröse montierte Teil (beide
Reifen stammen vom 2o12 erworbenen und von Monschau in der Eifel über Köln und
Hannover entlang des Mittellandkanales und des Elberadweges nachhause
gebrachten Tandems, ebenfalls im November; zuhause hatte ich vor der Fahrt die
gesamte Vorderradgabel mit allem Drum und Dran ausgebaut und in das
Reisefahrrad eingesetzt und hinten hatte ich lediglich den Reifen übernommen)
hielt bis zuhause und hält immer noch! Michelin macht wirklich gute
Fahrradreifen - wenn ich den Reifen satt aufgepumpt hätte, würde er wie auch
der vordere gleiche Reifen sicherlich diese Porosität nicht bekommen haben.
Die Sonne kam in Dresden sogar auch wieder durch, ich
freute mich, denn ich bekam immer stärkeren Gegenwind, der Ostwind des
Elbetales zwischen Tschechien und Dresden... beim Blauen Wunder reichte es mir,
denn ich hatte nicht das Gefühl, das meine zahlreichen Pausen irgendwie eine
Verbesserung mir brachten - ich bog vor dem weltbekannten Brückenbauwerk rechts
ab und fuhr auf den mir bekannten Straßen quer durch Striesen über Tolkewitz
und Laubegast sowie Leuben nachhause.
…
Hier bleibt nun nur noch, all den Geistlichen und
Anderen zu danken, bei denen ich drinnen oder draußen nächtigen konnte oder wo
ich ohne deren Wissen nächtigte - indem ich mir die Arbeit mache, via
www.seelenfarben.de eine hoffentlich schöne elektronische Dankeskarte zustellen
zu lassen, Internet sei Dank.
Zudem möchte ich nun noch sozusagen die Manöverkritik
betreiben, denn all die Mandatsträger/innen zwischen Bremerhaven und Dresden
inclusive beider Orte sollen ruhig wissen, wie ihre Verwaltungen und
Privatpersonen etc. mit dem Internationalen Elberadweg umgehen....
Allen danke ich für die Freundlichkeit, meine
subjektiven und laienhaften Texte zu lesen und diese nicht abzulehnen -
lediglich 2 Personen aus dem BCC-Teil meines Verteilers sagten mir, sie mögen
dies nicht und ich möge sie per sofort herausnehmen.
Wiederum viele Grüße an Alle von mir :-)
Mail von
Markus Suhm vom 15.11.2014
Es wurde unter anderem die Frage gestellt, wie viele
Kilometer....
eigentlich interessieren mich weder Kilometer
noch Kilogramm bei so einer Reise als Berichtsmaterial, aber wenn schon von einer
Person gefragt wurde, so erhalten doch bitte alle die relevanten, abends
zusammengezählten, Daten - allerdings ohne Brille und ohne Lupe, abgeschrieben
aus einem speziellen Heftchen mit Kleinschriftangaben und mit der Maßgabe, dass
ich selbige noch einmal hier am PC mittels google-map recherchieren möchte...
1) Bremerhaven - Cuxhaven: angeblich 38,4 km /
geschlafen im Bremerhavener Bürgerpark nach der Zugankunft auf einer Bank
ca. 4 Stunden und in Cuxhaven dann im Schlosspark unter einem Baum mit Regen ab
ca. Mitternacht
2) Cuxhaven - Geversdorf: ~ 33 km / geschlafen
2x auf einer Bank vor der Kirche bei einem modernen Spielplatz; Katzenverlust
eventuell durch anwesende Uhus... jedenfalls fehlt seit der Nacht von SA zu SO
meine Katze
3) Geversdorf - Freiburg an der Elbe: ~ 48 km /
geschlafen in meiner Hängematte unter dem Außendach der Fahrradstation (hier
entstandenen die Fotografien)
4) Freiburg an der Elbe - Stade: ~ 3o km /
geschlafen auf einer Parkbank im kleinen Park in Sichtweite des Ordnungsamtes
5) Stade - HH-Altona: ~ 61 km / geschlafen in
meiner Hängematte im Parkhaus neben dem Altonaer Ausgang/Eingang des alten
Tunnels unter der Elbe und in Sicht- und Hörweite der dortigen Landungsbrücke
6) HH-Altona über HH-Sasel/Camping Haselknick
nach HH-Boberg: ~ 22 km? / geschlafen unter dem dreiseitig mit durchsichtigen
Wänden -samt einer Tür natürlich- errichteten Vordach der Mensa/des
Speisesaales der dortigen "Behinderten"-Einrichtung Moorweide
7) HH-Boberg - Geesthacht: ~ 21 km / geschlafen
in der Gemeindewohnung, welche mir lieber war als eine Anschrift
"1-Zimmer-Wohnung" im sogenannten Dachgeber für ADFC-Radfahrende
8) Geesthacht - Stiepelse: ~ 46,2 km /
geschlafen hinter/neben der Orgel auf dem Fußboden einer kleinen Dorfkirche auf
Anraten des Gastwirtes der Räucherkate, angeblich auch der Pastor ....
9) Stiepelse - Dömitz: ~ 43,3 km / geschlafen im
Sozialtrakt der Kirche (wo sogar mein Radgespann in die Kirche hineingeschoben
werden sollte und durfte) - auf den Rat des männlichen Parts namens Christian
der beiden Besitzenden des sogenannten Scheunencafés hin mit einem Gruß an den
Herrn Pastor
1o) Dömitz - Wahrenberg: ~ 49,6 km / geschlafen
im Seminarraum des Elbehofes von Norbert, welcher gleichzeitig die Gastgeberfunktion
-der oft in Berlin weilenden wirklichen Gastgeberin laut dem Dachgeber-
wahrnahm
11) Wahrenberg - Rühstädt: ~ 21,8 km /
geschlafen in einer besonders tiefen Bushaltestelle auf der dortigen Bank - die
Haltestelle ist so tief, dass man bequem eine Rad Länge vom Eingang bis zum
Beginn der Bank an Länge hat
12) Rühstädt - Schönhausen: ~ 54,4 km /
geschlafen im Gemeindehaus, abends noch mit einer Einladung zum kleinen Kreis
beglückt
13) Schönhausen - Rogätz: ~ 48,4 km / geschlafen im
kleinen äußeren Eingangsbereich des dortigen Gemeindehauses neben der gut
erleuchteten Kirche ohne irgendeinen menschlichen Kontakt
14) Rogätz - Magdeburg-Cracau: ~ 38,5 km /
geschlafen in der Pfadfindergartenlaube, gleichzeitig anscheinend eine
Dachgeberanschrift
15) Magdeburg-Cracau - Barby: ~ 27 km /
geschlafen privat bei dieser herrlichen Familie
16) Barby - Dessau: ~ 33,5 km / geschlafen unter
einem seitlichen hinteren Vordach der Petrusgemeindekirche (wegen dem
ängstlichen nikotinsüchtigen Pastor)
17) Dessau - Coswig/Anhalt: ~ 25,3 km /
geschlafen in den Gemeindejugendräumen der evangelischen Kirche über die Straße
hinüber
18) Coswig/Anhalt - Pretzsch: ~ 49 km /
geschlafen erst unter dem kleinen Vordach der Turnhalle und dann nach
sicherheitshalber erfolgtem Umzug unter dem Unterstelldach für Kinderwägen und
Fahrräder des Kindergartens neben der hell angestrahlten Kirche
19) Pretzsch - Torgau: ~ 34,5 km / geschlafen in
den Gasträumen für Kanuleute und Radwandernde/zahlende Gäste des Kanusportclubs
2o) Torgau - Zschepa: ~ 43,8 km / geschlafen im
Zimmer für den Enkel der Eltern der eine Pension für Radtouristen führenden
Tochter
21) Zschepa - Meißen: ~ 37,7 km / geschlafen im
Christenlehreraum der Johannesgemeinde
22) Meißen - Zuhause: unbekannt
Am 28. Februar 2015 bat mich Markus Suhm, nach Geversdorf zu fahren, um
an seinem dortigen Schlafplatz an der Oste Halle nach seiner Katze zu suchen
und ggfs. ein Foto von der Katze an ihn zu schicken. Der Wirt der Festhalle hatte Suhm auf den
Anrufbeantworter gesprochen, dass sich eine schwarze Katze mit weißen Pfoten an
der Halle aufhalte.
Suhm schreibt mir wörtlich:
„Wäre es bei Ihnen und Ihrer
fotografischen Ausrüstung zumutbar, dass Sie sich dorthin begeben, warten und
dann angesichts dieser Katze mehrere Fotografien schießen? Von vorn am
allerbesten. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich kraft überhaupt keiner
vorhandenen Fotografie des Tieres hier bei mir meine Katze wiedererkennen
würde!
Aber ich hoffe so,
ausschließen zu können, mir womöglich umsonst eine Zugfahrkarte zu kaufen - um
dann in Geversdorf vor Ort feststellen zu müssen, das es doch nicht meine Katze
sei ...“
Ich habe ihm den Wunsch erfüllt und bin nach Geversdorf gefahren. Von der
Katze habe ich leider nichts gesehen.
Umso erfreuter war ich, als ich ungefähr sechs Wochen später von Markus
Suhm die Nachricht erhielt, dass er seine Katze wiederhabe. Der Zeitungsartikel
von Joachim Tonn beschreibt die „Familienzusammenführung“.
Zeitungsartikel
aus dem Cuxhavener Kurier geschrieben von Joachim Tonn und per Mail am
11.4.2015 an Markus Suhm gesandt
Ab nach Hause! Ausgebüxte Katze aus Dresden hat ihr
Herrchen wieder gefunden
CUXHAVEN. Die
Mitarbeiter des Tierheimes sind nicht nur für Fundtiere zuständig, die
ausgesetzt werden. Nein, sie verhelfen auch unglücklichen Besitzern dazu, ihr
verloren gegangenes Tier wieder in die Arme zu schließen. So geschehen mit
Katze Linde aus Dresden, die fünf Monate
Urlaub im Cuxland machte. Unser Reporter erlebte das glückliche Wiedersehen.
„Schwarz-weiße Katze mit rotem Geschirr
vermisst“. Diese traurige Erfahrung machte Markus Suhm aus Dresden im Oktober
vorigen Jahres. Nachdem die hübsche Mieze aus Sachsen wieder gefunden wurde,
bezog sie im Cuxhavener Tierheim Quartier. Anfangs war sie sehr scheu und ließ
sich nicht einmal anfassen. Wer weiß, was sie in diesen fünf Monaten erlebt
hat. Doch bald fasste sie durch die liebevolle Pflege der Mitarbeiter
Vertrauen.
Nun war es endlich soweit und ihr Besitzer
kam überglücklich mit Bahn und Fahrrad angereist, um seine geliebte Katze in
die Arme zu schließen. Würde sie ihn nach so langer Zeit erkennen? „Ich habe
mich so gefreut, und ein beruhigendes Gefühl gehabt, dass meine Katze lebt.
Mein Nachbar hat doch glatt gesagt, dass ich für das Geld, was die Reise
kostet, mir lieber eine neue Katze kaufen soll. Wie kann man ein geliebtes
Familienmitglied einfach eintauschen. Das geht doch gar nicht“, sagt der
Dresdner entsetzt. „Die Katze ist im Frühjahr 2013 auf einem Bauernhof geboren.
Vor einem Jahr habe ich sie mir von vielen
ausgesucht. Sie hat mir besonders gut gefallen, denn sie war die kleinste und
komischste von allen.“
Wie gut, dass sie gefüttert wurde, sonst
hätte sie den Winter nicht überstanden“, meint Irene Führer. Sie hat weder
Kosten noch Mühen gescheut, das Tier einzufangen. „Wir haben sie Linde
genannt“, meint sie. „Der Name gefällt mir, ich habe immer nur Katze gesagt.
Jetzt heißt sie Katze Linde“, lacht Markus Suhm. „Miau, bin wieder da!“ Aus dem
Korb hat der kleine Mauzer den Besitzer erkannt. Im Holzhäuschen auf dem
Tierheimgelände (Türen und Fenster zu) darf sie aus dem Körbchen und mit
Herrchen ausgiebig kuscheln. Ist das eine Wiedersehensfreude! Ab ins Körbchen
und aufs Fahrrad damit. Morgen geht’s wieder nach Dresden. „Sie ist dort keine
Stubenkatze. Terrassentür auf, und ab in die Natur. Dann ist sie wieder zu
Hause“, freut sich Markus Suhm mit einem großen Dank an das Tierheim.
Mail von Markus
Suhm vom 11.4.2015
Liebe sehr geehrte Dame Fotografin Gieseking mit dem
schönen grünen Oberteil!
Lieber sehr geehrter Herr Tonn!
Ich bin nun gut wieder mit
"Katze-Linde" in der Heimat Dresden angekommen.
…
Ihnen alles erdenklich Gute und einen angenehmen,
glücklichen Lebensweg!
Mit freundlichen Grüßen aus Dresden:
Ihr Marcus Suhm :-)