Sonntag, 23. März 2014

Das Filmhaus








Wo sich wegen der Wiesenbrüter keine Windmühle dreht, wo der Wachtelkönig unsichtbar sein Regiment gegen jegliche Veränderung führt und der Landwirt sich nur flüsternd mit seinem Vieh unterhalten darf,  ja, da  geschieht  plötzlich etwas Unfassbares:
Ein Einfamilienhaus entsteht im Naturparadies zwischen den Deichen. Aber das ist noch nicht alles. Traut sich der staunende Kehdinger näher an das Bauwerk heran, stellt er fest, dass das schmucke Holzhaus mit seiner Veranda weit in den Kreuzungsbereich von Sommerdeichstrasse und Deichzufahrt Hünkenbüttel ragt.
Ja, ist denn die gesamte Baugenehmigungsbehörde im Urlaub?
Mehrere Bauhandwerker zimmern mit einer Selbstverständlichkeit am Bau, als habe schon alles seine Richtigkeit.
Und? Es hat seine Richtigkeit! 


In den Weiten des ehemaligen Außendeichgebietes von Krummendeich  hat die COIN Film GmbH aus Köln den idealen Drehort für einen Kinofilm gefunden. COIN produziert den Film gemeinsam mit zwei  Produktionsfirmen aus Amsterdam und Brüssel. Der Drehort sollte schon in Niedersachsen liegen, weil für diesen Film neben Mitteln aus Schleswig-Holstein und Hamburg nicht geringe  Mittel aus der niedersächsischen Filmförderung fließen. Jörg Lassak, der für die COIN Film GmbH die Arbeiten am Drehort koordiniert, bringt Licht ins Dunkel: „Wir haben ein Haus in einer 90° Kurve gesucht.“ Die Kurve im Krummendeicher Außendeich ist ideal. Weil dort aber kein Haus steht, muss es gebaut werden.  Der  Film spielt in der Gegenwart und  handelt von einer Familie,  die darauf wartet, dass, wie schon mehrfach zuvor, wieder einmal ein Auto in ihr Haus rast. Lassak: “Eigentlich bräuchten wir auch noch eine Brücke in Sichtweite des Hauses. Die haben wir hier leider nicht.  Deshalb drehen wir die Brückenszenen an einer Brücke in Grauer Ort.“
Am 13. August soll die Kulisse stehen und  wenn alles nach Plan läuft, wird 24 Tage gedreht. Die Fimlkarawane zieht  dann weiter, die Kulisse wird zerlegt und der Wachtelkönig wird seiner Wachtelkönigin ins Ohr flüstern: „Sieh nur, diesmal sind sie wieder verschwunden, ohne dass wir uns auch nur einmal in den Medien aufplustern  mussten.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen