Die SMS mit den Worten "Genießt Lissabon!" erreichte uns in Lissabon zu einem Zeitpunkt, als wir völlig fertig von unseren Erlebnissen nach einem verpassten Flug, einer Odyssee durch den Flughafen Lissabon und dem Verlust einiger hundert Euros auf den Hotelbetten unseres nicht eingeplanten Nachtquartieres lagen. Die Umstände, die zu dem unfreiwilligen Aufenthalt in Lissabon geführt hatten, waren allesamt nicht geeignet auch nur annähernd an "Genießen" zu denken. Dreas kleine Meldung "Genießt Lissabon!" war in dieser Situation so komisch, dass wir plötzlich lachen mussten. Ich beschloss, aufzuschreiben, was uns widerfahren war.
Genießt Lissabon!
„Sag mal,
spinnt die?“ Drea schickt eine SMS von Istrien. Sie hatte kurz vorher von Ulla
eine Nachricht erhalten, dass wir auf dem Rückflug von Madeira in Lissabon
hängen geblieben sind.
„Genießt
Lissabon! Drea“ am Donnerstagabend um 21.30 Uhr im Hotel Tryp am Flughafen
Lissabon empfangen, zu einer Zeit, als wir eigentlich schon in Hamburg aus dem
Flugzeug steigen sollten.
Dabei hatte
alles so gut angefangen.
14.20 Uhr
sollte unser Flug in Funchal auf Madeira starten. Eine wunderbare Zeit. Normal
aufstehen, genüsslich ein letztes Frühstück in der Quinta Allegre, unserem
schönen Hotel. Dann war noch Zeit für eine schöne Tasse Kaffee auf der sonnigen
Terrasse mit Blick über den Atlantik. Adieu geliebter Ort.
Auf dem Weg zur
Autovermietung habe ich mir 60 Minuten überlegt, wie ich reagieren wollte wenn
von Brava Cars irgendwelche Beanstandungen kämen. Das Auto war eine Ruine,
hätte laut Auskunft eines Verkehrspolizisten bei einer Verkehrskontrolle zwei
Tage zuvor schon seit Jahren nicht mehr in der Vermietung sein dürfen.
Es lief alles gut, der
Schlurren hielt durch.
Dann nur noch das Auto
mit dem Heck zur steilen Steigung abstellen. So hatten wir es nämlich
übernommen mit halbvollem Tank. Nach wenigen hundert Metern, als das Auto
waagerecht rollte, war der Tank nur noch viertelvoll. Banditen!
All meine auf Englisch
durchdachten Rechtfertigungen, Beschimpfungen, Drohungen mit der Polizei waren
vergebens. Niemand interessierte sich für den Tankstand, niemand kontrollierte,
ob die Polster weitere Löcher und Flecken bekommen hatten oder ob die Anzahl
der Beulen und Schrammen abwich vom Zustand bei Auslieferung dieses Fiesta Fossils
der Firma Ford. Brava Cars brachte uns mit einem ähnlich versifften Bus zum
nahegelegenen Flughafen.
Mit nur wenigen Minuten Verspätung hoben wir ab in Richtung Lissabon. Es war ein angenehmer und ruhiger Flug. Keine zwei Stunden später Landung in Lissabon. Aufenthalt fast zweieinhalb Stunden und dann sollte es weiter nach Hamburg gehen.
Hier nun nahm das Verhängnis seinen Lauf. In der Shopping-
und Fressmeile haben wir uns zum kleinen Imbiss niedergelassen, gelesen und –
verdammtes Handy! – versucht eine SMS zu senden. Dabei muss es passiert sein.
Kein Empfang, Handy wieder in die Brusttasche des Hemdes. Es wurde langsam
Zeit, das Gate 19 aufzusuchen. Das Boarding sollte in allernächster Zeit
beginnen. Am Gate 19 passierte noch nichts. 35 Minuten vor Abflug bemerke ich,
dass mein Ausweis weg ist. Alle Taschen mehrfach durchsucht. Nachgedacht! Bei
der Landung war er noch da. Vielleicht an der Stelle, wo wir in der Halle
gesessen hatten? Es war höchstens 300 Meter zu laufen. Ich bin zu dem Platz,
inzwischen von einer Frau besetzt, der ich auf Englisch erklärte, dass sie möglicherweise
auf meinem Ausweis sitzt. Sie lächelte portugiesisch freundlich, verstand kein
Wort, wunderte sich nur, warum der Ausländer vor ihr auf die Knie ging, um
unter die Sitzbank zu schauen.
Das Wunder von
Lissabon! Nein, ich habe den Ausweis nicht gefunden. Aber ich hörte eine dünne
Frauenstimme hinter mir.
„Mister, your identity
card?“
„Ja, ich habe sie hier
wohl verloren.“
„Mein Mann hat sie
gefunden und bringt sie gerade zum Fundbüro irgendwo dahinten.“
„Danke!“
Natürlich ging das
alles auf Englisch. Sie versuchte ihren Mann mit dem Handy zu erreichen. Er
ging nicht an sein Telefon.
Nun spätestens hätte
ich zum Gate zurückkehren sollen. Vielleicht hätten sie mich ja auch mit der
Kopie des Ausweises nach Hause gelassen.
In diesem Moment kam
der Ehemann. Er sprach sehr gut Deutsch und erzählte mir, dass er kein Fundbüro
gefunden hätte aber meinen Ausweis einem Polizisten übergeben hätte, nicht weit
von hier. Weit und breit war kein Polizist zu finden aber ein Schalter meiner
Fluggesellschaft TAP. Ich ging hin mit meinem portugiesischen Freund. Es begann
eine endlose Geschichte von Dialogen mit Menschen, die mehr oder weniger gut
Englisch sprachen und außerdem noch als Gemeinsamkeit hatten, dass sie sich
erst um mein Problem kümmerten, nachdem sie mir unmissverständlich klar gemacht
hatten, dass dieses kleine Häuflein Touristenschei… sich auch als solches
begriffen hat. Den ersten Kontakt dieser Art hatte ich am TAP Schalter mit
einer Angestellten, die, statt mir zu helfen, mich aggressiv in die Schranken
wies. Welche Schranken das eigentlich waren blieb mir bis jetzt verschlossen.
Die Zeit lief. 23 Minuten vor Abflug kam die Auskunft der guten Frau, dass mein
Ausweis gefunden sei und zum Gate 19 gebracht würde.
Na bitte, geht doch!
„Thank you!“ und auch
noch einen Dank an meinen Helfer bevor ich zu einem (für mich) mörderischen
Dauerlauf zum Gate 19 ansetzte. Ulla sah mich schon von weitem ankommen und
winkte hektisch. Am Schalter, 15 Minuten vor Abflug, machte uns die Frau von
TAP klar, dass nichts mehr ginge.
„Es sind doch noch 15
Minuten!“
Sie griff noch einmal
zum Telefon, schüttelte mit dem Kopf und erklärte uns, dass nun unsere Koffer
aus dem Flugzeug geholt würden.
Mein Einwand, dass das
viel länger dauern würde, als uns noch in das 60 Meter entfernte Flugzeug zu
bringen, beantwortete sie mit einem Achselzucken. Wir sollten unsere Koffer bei
„Lost and Found“ abholen und uns dann außerhalb des Zolls um ein Ticket
kümmern.
Ratlosigkeit!
Dann noch ein
lustloser Versuch ihrerseits, uns den Weg über die verschiedenen Ebenen des
Airports zu erklären.
Den ersten Kontakt auf
unserer Odyssee durch Lissabons Flughafen führte uns zufällig an dem Schalter
von TAP vorbei, an dem ich gerade einige Minuten zuvor so klein gemacht worden
bin. Die gleiche Frau guckte mich an als wollte sie sagen:
„Der schon wieder!“
„Entschuldigung, ich
habe meinen Flug nach Hamburg verpasst, können Sie herausfinden, ob mein
Ausweis am Gate 19 angekommen ist oder wohin er gebracht worden sein könnte?“
Nach einigen lustlosen
Telefonaten teilte sie uns mit, dass sie nicht wisse, wo mein Ausweis jetzt
sei. Wir sollten bei „Lost and Found“,
beim Zoll oder der Polizei fragen. Es folgte eine wage Wegbeschreibung.
Nach einigem
Herumirren fanden wir „Lost and Found“ und erzählten unsere Geschichte.
In welchem Flugzeug
wir denn den Ausweis verloren hätten. Antwort:
„Nicht im Flugzeug sondern hier im Airport!“
Ja, dann seien wir
völlig verkehrt hier, denn diese Stelle sammelt nur Fundsachen aus den
Flugzeugen. Wir sollten es doch beim Zoll versuchen oder am Ticketcounter oder
bei der Polizei. Es folgten wortreiche Beschreibungen mit vielen
Richtungsangaben per Hand- und Armbewegungen. Den Zoll konnte ich sehen.
Nachdem wir hier unser Problem erneut vorgetragen hatten, öffnete der nette
Zöllner mehrere Päckchen mit Reisedokumenten, die von Gummibändern
zusammengehalten wurden. Es sah nach Altlasten aus und meine Befürchtung, dass
die Aktion ziemlich witzlos sei, trat ein.
Der Tipp des Zöllners,
wir sollten es doch mal am Ticketcounter von TAP versuchen.
Die Damen am Counter
waren in Feierabendstimmung und es dauerte eine ganze Zeit, bis sich eine aus
dem Pulk der quasselnden Kolleginnen löste, um gelangweilt zu fragen, was wir
eigentlich wollten.
Inzwischen kam es mir
schon ganz gut auf Englisch über die Lippen, was mein Problem ist. Wegen des
Ausweises sollten wir zur Polizei und ein Ticket würden wir kriegen, wenn wir
unser Gepäck hätten. Das Gepäck würden wir bei „Lost and Found“ bekommen. Dann müssten
wir durch den Zoll und rechts um die Ecke. Unser Einwand, dass wir ja nun aus
dem gesicherten Bereich heraus wären und außerdem schon an der Fundstelle
waren, die aber…. saß.
„Also, dann gehen Sie
erst einmal im Untergeschoss zur Polizei und holen sich Ihren Ausweis und die
stellt Ihnen dann auch eine Bescheinigung aus, dass Sie umgekehrt durch den
Zoll dürfen. Dann holen Sie Ihr Gepäck und dann sehen wir weiter.“
„Thank you!“
Mehr durch Zufall
fanden wir den kleinen Polizeiposten in den Kasematten des Untergeschosses.
Polizei, Freund und
Helfer, hier muss uns geholfen werden!
Ein junger Polizist
hörte sich unsere Geschichte ungeduldig an und schimpfte auf alle anderen
Stellen, an denen wir schon waren. Die schöben zu gerne immer alles auf die Polizei.
Er hatte meinen Ausweis natürlich nicht und schien anfangs auch keine Peilung
zu haben, wie er den Fall lösen oder uns wieder loswerden könnte. Kurz bevor
ich ihm den Tipp geben wollte, doch mal ein wenig herumzutelefonieren, kam er
selbst auf den Gedanken. Auf einem Schmierzettel hakte er all die Stellen ab,
von denen negative Auskünfte gekommen waren: Zoll, Gate 19, TAP,
Immigrationpolice.
„Ist nichts, kein
Ausweis. Man muss seinen Ausweis auch nicht verlieren!“
Schlaumeier!
„Wenn kein Ausweis zur
Deutschen Botschaft hier in Lissabon, aber erst morgen.“
Da klingelt das
Telefon des Kollegen am Nachbartisch. Ich verstehe immer nur Jorg Petersen.
Gute oder schlechte
Nachricht?
Gute!
„Ihr Ausweis wurde
gefunden, er wird gleich gebracht.“
Der Beamte wurde
merklich freundlicher. Soeben hatte er damit begonnen, einen Bericht
anzufertigen. Nun, wo der Fall gelöst schien, konnte er seine auf dem PC angelegte
Datei wieder löschen.
„Der Ausweis kommt
gleich und dann gehen Sie zu „Lost and Found“ Ihr Gepäck holen.“
„Da waren wir doch
schon.“
„Es gibt hier noch ein
Fundbüro außerhalb des Zolls. Ich zeige es Ihnen gleich. Dann können Sie weiter
nach Hamburg reisen."
„Geht leider nicht,
der letzte Flug nach Hamburg ist weg.“
Bis dann der Ausweis
von einem fröhlichen Beamten der Immigrationspolizei gebracht wurde, hat
„unser“ Polizist noch nach einem Hotel am Flughafen für uns gesucht und uns von
seiner Hamburg Reise erzählt.
Mein Gott, was war der
Mann plötzlich nett.
Der Ausweis kam und
wurde mir mit langem Händeschütteln überreicht. Immer wieder ermahnte uns der
inzwischen zum wahren Freund avancierte Polizist, gut auf unsere Sachen
aufzupassen. Er brachte uns wie versprochen zu „Lost and Found“ und nun
passierte ein kleines Wunder. Der Mann am Schalter behandelte uns von Anbeginn
wie seinesgleichen mit Respekt und Höflichkeit. Es dauerte nicht lange, einige
Telefonate, ein Geleitschein für den Zoll und der Hinweis, dass wir am Band 8
20-30 Minuten warten sollten, dann könnten wir unsere Koffer entgegennehmen.
Das hörte sich gut an
– zu gut nach all unseren Erfahrungen der letzten Stunde. Der Zöllner erkannte
uns wieder. Er kontrollierte den Passierschein, unsere Pässe und ließ uns
ziehen in den gesicherten Bereich. Band 8 lag vor uns, rechts von uns „Lost and
Found“ für Verlorenes im Flugzeug. Während wir darauf warteten, dass sich Band
8 allein für unsere beiden Koffer in
Bewegung setzt, fällt mein Blick auf Band 7, auf dem gerade zwei Koffer einsam
ihre Runde antraten. Es waren unsere Koffer!
Nun nur noch zum
Ticketschalter.
Sehr freundliche
Bedienung, ungewohnt.
„Munich wäre noch
etwas.“
„Nein wir wollen nach
Hamburg, Bremen, Hannover oder Berlin.“
„Ja, Hamburg morgen
früh.“
„Das ist gut.“
„Ist aber ausgebucht.“
„Berlin morgen
Mittag.“
„Gut, dann nach
Berlin.“
„Dusseldorf ist morgen
8.40 Uhr, 90 € billiger per each als Börlinn.“
Wir gucken uns an und
wechseln von Börlinn nach Dusseldorf.
„Sie müssen aber die
neuen Tickets bezahlen, es war ja nicht der Fehler von TAP.“
„Und wieviel ist das?“
„Moment please, 474 €.“
Was haben wir für eine
Wahl, wir können nicht tagelang auf einen Billigflug warten. Die Tickets werden
gekauft.
„Morgen bitte um 6.30
Uhr am Airport. Viel Spaß in Lissabon!“
„Danke!“
Das war schon fast so
gut wie Dreas SMS.
Und nun nur noch zum
Hotel. Gesehen hatten wir es ja schon. Der am Ende so freundliche Polizist
hatte es uns durch das Fenster der Halle gezeigt. Schweißgebadet, ich, zogen
wir über Kleinpflaster und um Verkehrskreisel zum Hotel. Opa Schulz, unser
ehemaliger Nachbar im Krankenhausweg, wäre wahrscheinlich in der Drehtür
stehengeblieben und hätte gesagt: „Vornehm geht die Welt zugrunde!“
Mit dem Spruch hatte
er einmal auf der Schwelle unseres Wohnzimmers gestanden und traute sich nicht,
den Teppichboden zu betreten. Das Hotel hielt natürlich auch noch eine
Überraschung für uns bereit. Die günstigen Zimmer waren alle weg. Es gab aber noch
zwei Zimmer in dem 8-stöckigen Hotel.
„Leider nur noch für
150€/Nacht.“
Fragender Blick zu
uns. Welche Wahl hätten wir? Mit dem Taxi in die Innenstadt, günstigeres Hotel
und am nächsten Tag wieder mit dem Taxi zum Flughafen. Wir kämen auf das
gleiche Geld und hätten mehr Stress. Also haben wir das Zimmer genommen.
Als wollte das
Schicksal uns ein wenig versöhnen, stand auf dem Kassenbon 115 €. Sowohl Ulla
als auch ich hatten den Preis zu unseren Ungunsten verkehrt verstanden.
Das Zimmer war
supermodern und gut. Es brauchte ein wenig, bis wir die notwendigsten
Funktionen entschlüsselt hatten. Das Fenster ließ sich etwas öffnen aber der Verkehrslärm
dröhnte derartig zum 6. Stock hoch, dass wir es bald wieder schlossen. Die
Nacht entwickelte sich zu einem mehrstündigen Saunagang. Eine Stunde vor dem
Wecken wachte ich auf und entdeckte die kleinen Knöpfchen für die Klimaanlage.
Sie fing aber derart geräuschvoll an unseren Temperaturwünschen
entgegenzukommen, dass wir beschlossen, sie wieder auszustellen und den
Saunagang um eine weitere Stunde zu verlängern.
115 € nur für die
„Sauna“, ohne Frühstück. Frühstück extra aber erst ab 6 Uhr. Die Zeit von 6 –
6.30 Uhr war aber bereits für den Rollenkoffertransfer zum Flughafen
vorgesehen.
Es klappte einmal
wieder alles bestens. Wir wurden unsere Koffer schnell los, erhielten unsere
Boardingkarten und nahmen ein Minifrühstück für 20 € im Flughafengebäude ein.
Die gute Serie hält
an! Glatter Flug nach Düsseldorf, Koffer sind angekommen und eigentlich sollte
es mit der Bahn weiter nach Hamburg gehen. Vielleicht gibt es ja einen billigen
Kurzstreckenflug nach Hamburg. Lufthansa und Air Berlin flogen noch am
Nachmittag. Lufthansa für über 300€/Person Air Berlin fast die Hälfte aber am
nächsten Tag. Nein Danke, es reicht! Wir machen uns auf zum Bahnhof.
Reservierung ging nicht
mehr, Buchung zu kurzfristig! Gesamtkosten 123 €.
Ulla hatte leider ihre
Bahncard zu Hause gelassen. Was, dachte sie, sollte sie auch mit der Bahncard
auf Madeira, wo zum einen keine Züge fahren und wenn doch, hätte ihr die
Bahncard auch nichts gebracht. Man sieht ja an meinem Ausweis, was alles so
passieren kann. Meine Bahncard 50 hat alle Levada Wanderungen mitgemacht. Das
hat mir nichts genützt; aber nun konnte ich zum halben Preis von Düsseldorf
nach Hamburg fahren. Ja wieder so eine kleine Freude in all dem Ungemach, das
wir bereits erlitten hatten.
Wer jetzt glaubt, dass
alle Widrigkeiten überstanden seien, hat die Rechnung ohne die Deutsche Bahn
gemacht. In Duisburg umsteigen, der IC, den wir 10 Minuten später besteigen
sollten, hatte 20 Minuten Verspätung.
„Sänk ju Deutsche
Bahn!“
Nun schreibe ich im
Zug nach Hamburg das ganze Missgeschick auf, das uns widerfahren ist. Zwischen
Münster und Osnabrück lässt sich noch nicht sagen, ob die Bahn noch einen
Personenschaden oder eine Betriebsstörung für uns bereithält. Wir sitzen immer
noch im Bistro, weil wir in der näheren Umgebung unserer Koffer keine zwei
zusammenhängenden Sitzplätze finden konnten. Der Raps blüht und das bereits am
11. April und die Bistrotische eignen sich durch ihre Höhe fantastisch zum
Schreiben.
Das ist doch auch
wieder einmal eine gute Nachricht!
732 € hat uns die
Unterbrechung in Lissabon gekostet. So gesehen war der Kurzurlaub nach Madeira
gar nicht mehr günstig. Aber, immerhin habe ich meinen Ausweis wieder. Etwas
teurer, als wenn ich ihn bei Harald Breitmoser neu beantragt hätte. Auch hier
lässt sich der ganzen Geschichte noch etwas Gutes abgewinnen.
So richtig gern habe
ich meinen Personalausweis nie gehabt. Das Bild kam überhaupt nicht gut und,
wenn ich nicht unbedingt musste, habe ich nicht drauf gesehen. Das ist nun ganz
anders. Mit seiner unverhofften Wertsteigerung auf 732 € erfährt er eine ganz
andere Wertschätzung von mir. Das Bild finde ich plötzlich gar nicht mehr so
schlimm und besser aufpassen werde ich zukünftig auch auf ihn - das Goldstück.
Ja, Andrea, nur so viel
zu Lissabon!
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