Eine
interaktive Geschichte
Und so
funktioniert es:
Im Text
befinden sich an 43 Stellen Kreise. Der/die Leser(in) kann ihre/seine Meinung
abgeben. Ist er/sie der Meinung, dass der Autor eine wahre Aussage getroffen
hat, bitte ein + in den Kreis zeichnen. Ist sie/er der Meinung, dass der Autor
hier irrt, bitte ein – eintragen. Die korrigierte Version darf dem Autor dann
gerne zugeschickt werden. Unter den richtigen Einsendungen wird jährlich eine
Person ausgelost, die ein Geschichtenbuch vom Autor bekommt. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Das ist Ötzi!
Schön ist
was anderes. Da wundert´s nicht, dass Alois Oberleitner aus Naturns, Südtirol,
nicht mit Ötzi verwandt sein will.
Ich habe vor
zwei Tagen im Tageblatt gelesen, dass Ötzi einen Keim in sich trug (Helicobacter
pylori), der bei ihm mit Sicherheit für Magenschmerzen sorgte und auch das Zeug
gehabt hätte einen Magenkrebs auszulösen
. Hat mich schon
gewundert, was die Wissenschaftler alles so herausbekommen.
Ja, der kleine
Artikel hat den Historiker in mir zum Leben erweckt. Ich habe mich mit allem
Material, dessen ich habhaft werden konnte, in die „Ötzi Forschung“ gestürzt.
Bekannte Theorien habe ich eigenen, völlig neuen, gegenübergestellt. Mit sehr
viel neuen Entdeckungen kann ich nicht aufwarten. Wohl aber habe ich mir
erlaubt, aus bekannten Fakten meine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Mein erster
Schritt: Ich habe mir einmal eine Lupe geholt
und das Zeitungsbild
vom Ötzi mit starker Vergrößerung angeschaut. Nun haltet euch fest! Wollt es
selbst kaum glauben. Der Ötzi litt an einer mittleren bis schweren Depression
!!!
Freunde, ich sage euch, er muss ein Schamane mit besonderen Kräften gewesen sein und er wusste was die Menschen 5000 Jahre weiter alles mit ihm anstellen würden, zumindest hatte er eine Ahnung davon. Das hat ihn depressiv gemacht. Und als ihn der letzte große Depressionsschub erwischte, packte er seine Sachen, wanderte vom Vinschgau aufwärts bis hoch zu den Almen der Ötztaler Alpen, wo man damals noch ruhig und ungestört eine Depression aussitzen konnte. Ungestört deshalb, weil es noch keine Lifte gab und die Menschen in der Gegend in jener Zeit keine Kühe mit Glocken hielten.
Ein ungelenker Schriftzug auf einem Stück Birkenrinde, gefunden in einer Höhle im unteren Schnalstal irritierte kurzfristig die Wissenschaft. Dort stand geschrieben: "Liebling, musst nicht traurig sein. Bin nicht gut drauf, geh jetzt rauf den Berg und friere mich für die nächsten 5000 Jahre ein!" Dieses Dokument ist mit absoluter Sicherheit von einem internationalen Historikerkonsortium unter Federführung der Universität Innsbruck als Fälschung entlarvt worden. Obwohl die Fälschung nicht schlecht gemacht war, fand der spanische Wissenschaftler Hugo Gonzales (jr.) heraus, dass im Umkreis von 15000 Kilometern vom Fundort keine Vorkommen von Texten mit lateinischen Buchstaben aus jenen Tagen nachgewiesen sind. Räume in noch größerer Entfernung hat Gonzales nicht mehr untersucht. Ihm war bekannt, dass Ötzi in Sandalen unterwegs war.
Gonzales: "Die Annahme, Ötzi hätte in den Schlappen eine Strecke von mehr als 15000 Kilometern zurücklegen können, bezeichne ich als unwissenschaftlich und unseriös."
Da scheint die Depressionsthese gekoppelt mit einer plötzlich hereingebrochenen Vergletscherung der Ötztaler Alpen während einer kurzen Wanderrast schon wesentlich wahrscheinlicher. Möglicherweise hatte er sich nicht einmal gegen die plötzliche Vereisung zur Wehr gesetzt. Erkennend, dass er barfuß , also ohne Socken, in den Vorläufern der heutigen Flip Flops ohnehin sehr kalte Füße bekommen hätte, hat er möglicherweise den Freitod gewählt. Dafür spricht die stabile Seitenlage, in die er seinen Körper noch schnell gebracht hat , bevor die mehrere Jahrtausende währende Vereisung eintrat.
Freunde, ich sage euch, er muss ein Schamane mit besonderen Kräften gewesen sein und er wusste was die Menschen 5000 Jahre weiter alles mit ihm anstellen würden, zumindest hatte er eine Ahnung davon. Das hat ihn depressiv gemacht. Und als ihn der letzte große Depressionsschub erwischte, packte er seine Sachen, wanderte vom Vinschgau aufwärts bis hoch zu den Almen der Ötztaler Alpen, wo man damals noch ruhig und ungestört eine Depression aussitzen konnte. Ungestört deshalb, weil es noch keine Lifte gab und die Menschen in der Gegend in jener Zeit keine Kühe mit Glocken hielten.
Ein ungelenker Schriftzug auf einem Stück Birkenrinde, gefunden in einer Höhle im unteren Schnalstal irritierte kurzfristig die Wissenschaft. Dort stand geschrieben: "Liebling, musst nicht traurig sein. Bin nicht gut drauf, geh jetzt rauf den Berg und friere mich für die nächsten 5000 Jahre ein!" Dieses Dokument ist mit absoluter Sicherheit von einem internationalen Historikerkonsortium unter Federführung der Universität Innsbruck als Fälschung entlarvt worden. Obwohl die Fälschung nicht schlecht gemacht war, fand der spanische Wissenschaftler Hugo Gonzales (jr.) heraus, dass im Umkreis von 15000 Kilometern vom Fundort keine Vorkommen von Texten mit lateinischen Buchstaben aus jenen Tagen nachgewiesen sind. Räume in noch größerer Entfernung hat Gonzales nicht mehr untersucht. Ihm war bekannt, dass Ötzi in Sandalen unterwegs war.
Gonzales: "Die Annahme, Ötzi hätte in den Schlappen eine Strecke von mehr als 15000 Kilometern zurücklegen können, bezeichne ich als unwissenschaftlich und unseriös."
Da scheint die Depressionsthese gekoppelt mit einer plötzlich hereingebrochenen Vergletscherung der Ötztaler Alpen während einer kurzen Wanderrast schon wesentlich wahrscheinlicher. Möglicherweise hatte er sich nicht einmal gegen die plötzliche Vereisung zur Wehr gesetzt. Erkennend, dass er barfuß , also ohne Socken, in den Vorläufern der heutigen Flip Flops ohnehin sehr kalte Füße bekommen hätte, hat er möglicherweise den Freitod gewählt. Dafür spricht die stabile Seitenlage, in die er seinen Körper noch schnell gebracht hat , bevor die mehrere Jahrtausende währende Vereisung eintrat.
Gegen die
Freitod These spricht die Tatsache, dass eine Flintsteinspitze in der Schulter
des tiefgekühlten
Tirolers steckte. Mehrere Wissenschaftler stimmen in dem Urteil überein, dass
er sich diese Verletzung nicht selbst beigefügt haben konnte. Unbestritten ist
die Vermutung, dass eine Verletzung dieser Art sehr schmerzhaft gewesen sein
musste. Aus Ermangelung an effektiven Schmerzmitteln musste Ötzi die Zähne
zusammenbeißen
. Dabei konnte er seinen Göttern danken, dass er überhaupt
noch Zähne im Mund hatte. Untersuchungen seiner Kiefer und Zähne haben ergeben,
dass die meisten Zähne kariös
sind und auch Paradentose
war kein Fremdwort für
den Tiroler Eismann. So gesehen hätte Ötzi dem frühen Tod etwas gelassener
entgegensehen können. Hätte er die Querung der Berge überlebt, wären ihm die
Zähne nach und nach verfault und rausgefallen. Nix mehr mit leckerem
Steinbockbraten
, dessen Überreste sich in seinem Magen befanden.
Von
Kunstgebissen hat damals noch niemand gesprochen.
Nur noch
Brei oder andere weiche Nahrung, das ist doch auch kein Leben.
Von wegen,
dass Karies eine Zivilisationskrankheit unserer Tage ist. Hat es vor 5000
Jahren auch schon gegeben, obwohl Ötzi mit Sicherheit keine Mars- oder
Bountyriegel gegessen
hatte. Er hat sich sehr
gesund ausschließlich von Bioprodukten (Steinbock ohne Medikamentenzusätze,
chemiefreie Futtermittel) ernährt.
Und? Was hat
es ihm genützt?
Er hat trotzdem Karies und Paradentose gehabt!
Er hat trotzdem Karies und Paradentose gehabt!
Nicht
geklärt ist bis zum heutigen Tag, ob Ötzi an seinem Todestag oder schon länger
vorher vom Pfeil getroffen wurde
. Unabhängig von der
Beantwortung dieser Frage haben Genuntersuchungen eindeutig ergeben, dass Ötzi
einen Migrationshintergrund hat. Seine Vorfahren stammen aus dem Nahen Osten - Palästina,
Libanon oder Syrien
.
Ja, richtig
gehört! Hat´s alles schon einmal gegeben.
Mehr als
gewagt scheint die These, dass damals schon ein Menschenschlag Tirol
bevölkerte, der sich mit konservativer Dickschädligkeit allem Neuen und ganz
besonders dem Zuzug von Menschen aus anderen Kulturen, gegebenenfalls auch mit
Gewalt, widersetzte. Sollten allerdings weitere Untersuchungen diese Vermutung
stützen, könnte Ötzi Opfer fremdenfeindlicher Übergriffe
gewesen sein. Die Flucht in ein
fremdenfreundlicheres Leben nördlich der Alpen, könnte hier oben in den Ötztaler
Alpen unterhalb der Finailspitze und nicht fern vom Tisenjoch ein jähes Ende
durch einen Hinterhalt militanter, ausländerfeindlicher Südtiroler gefunden
haben.
Blutergüsse
im Gehirn Ötzis
belegen, dass es
durchaus schon vor dieser tödlichen Attacke gewalttätige Auseinandersetzungen
gegeben hat, in deren Rahmen der „Südtiroler“ mit einem stumpfen Gegenstand
mehrfach am Kopf verletzt wurde. Wer ihm diese Verletzungen zugefügt hat,
gehört zum jetzigen Zeitpunkt ins Reich der Sagen und Märchen.
Heute liegt
Ötzi bei -6°C in einer Tiefkühltruhe mit Panoramaglasscheibe im Museum in Bozen
. Dass die Südtiroler offensichtlich
selbst heute noch Berührungsängste gegenüber Ötzi haben, lässt sich gut durch
die Besucheranalyse belegen. Weit über 80% all seiner Besucher sind keine
Südtiroler. Sie kommen
aus ganz Europa und anderen Teilen der Welt. Von den etwa 14% Südtiroler BesucherInnen
sind knapp über 6% Südtiroler mit Migrationshintergrund, überwiegend aus
Italien und einige Seniorenpaare aus der Bundesrepublik und Österreich.
Walther Parson vom Institut für Gerichtliche Medizin
in Innsbruck hat das Genmaterial von 3700 Männern in den Ötztaler Alpen
ausgewertet
und ist dabei auf 19 Verwandte von Ötzi gestoßen. Bis auf
Alois Oberleitner
aus Naturns wissen die
Nachfahren nichts von den Genübereinstimmungen mit ihrem tiefgekühlten
Verwandten. Oberleitner wollte die Adressen der anderen Ötzi Nachkommen von
Parson haben, weil er eine Zeit lang die Idee hatte, ein Familientreffen im
Bozener Museum zu organisieren
. Parson verweigerte die Adressen und bereute nachträglich
auch schon, dass er Oberleitners Verwandtschaft mit Ötzi veröffentlicht hatte.
Heute sieht Oberleitner die Angelegenheit schon
differenzierter. Er selber habe ja nichts gegen Ausländer
, aber da seien schon
bestimmt einige der Verwandten auch in Positionen bei denen es schaden könnte,
wenn sich ein Migrationshintergrund herausstellen würde.
Oberleitner:„Und dann stellen Sie sich ´mal vor, es
klingelt an der Tür und da steht eine 6 köpfige Familie vor dir. Ein Dolmetscher
erklärt, dass bei dem syrischen Familienvater Gene aufgetaucht seien, die eine
Verwandtschaft zu Ötzi belegen.
Dann ist der doch mit mir verwandt.
Soviel Platz haben wir doch gar nicht
. Sind zwar alles
Fremdenzimmer, auch, wo früher der Stall war. Aber nur für Fremde halt, die gut
zahlen und dann auch wieder verschwinden.
So gesehen ist das vielleicht schon ganz gut, dass der
Parson so zugeknöpft ist. Mich soll er auch noch mal untersuchen. Vielleicht
bin ich ja doch nicht mit Ötzi verwandt.
Mal ehrlich, Familienähnlichkeit
habe ich bei ihm auch
nicht erkennen können.“
Dann ist da noch Ötzis Staatszugehörigkeit zu klären.
Nach heutigem Völkerrecht ist Ötzi Italiener
, obwohl er seinen Namen vom Ötztal in Österreich
ableitet. Staatsrechtler Luigi Pelleroni
stellte aber schon am
Tage der Mumienbergung fest, dass für die Staatszugehörigkeit nach
internationalem und EU Recht der Fundort maßgeblich ist. Gefunden wurde Ötzi
eindeutig auf italienischem Staatsgebiet.
Führende „Politiker“ der österreichischen FPÖ drängen
seit je her auf Grenzkorrekturen nach Süden, weil ihrer Meinung nach Südtirol
zu Unrecht von Italien annektiert wurde. Nach den Grenzen der alten KuK
Monarchie wäre Ötzi dann nämlich Österreicher
.
Für die Regierungen in Rom und Wien ist Ötzis
Staatszugehörigkeit derzeit kein
Thema. In diskreten bilateralen Gesprächen hatten die Italiener schon eine
Übergabe Ötzis an die Österreicher angeboten. Angeblich wegen der hohen
Kühlkosten
. Die Österreicher sind
sehr zum Ärger der FPÖ nicht auf das Angebot eingegangen, weil mit einem
Wechsel der Staatsbürgerschaft und dem Wechsel des ständigen Aufenthaltsortes auch
eine Erstattung der Kühlkosten vom Tag der Mumienbergung am 20. September 1991
bis einschließlich 31.12. 2015 fällig geworden wäre. Weil es im Wiener Finanzministerium
Leute gibt, die den Erstattungsbetrag blitzschnell hochgerechnet haben,
verzichtete das verschuldete Österreich auf eine „Repatriierung“ Ötzis
. Ohne dieses
Hintergrundwissen haben führende Medien Europas den Umgang mit Ötzis
Staatszugehörigkeit fälschlich als einen sichtbaren Beweis für die Tatsache
gewertet, dass auch positive Entwicklungen innerhalb der EU möglich sind
.
Angela Merkel würdigte Ötzi als Europäer. Das und der
Umstand, dass Ötzi höchstwahrscheinlich auf dem Weg nach Deutschland verstarb
, nahm sie zum Anlass, dafür zu sorgen, dass auch deutsche
Wissenschaftler in das internationale Forscherkonsortium aufgenommen wurden. So
durfte Sebastian Suerbaum von der Medizinischen Hochschule Hannover
in Ötzis Lederhülle
nach den Keimen von Helicobacter pylori suchen.
Die Aussage
der AfD und einiger Pegidaaktivisten, dass sich schon in den 90ern bei der Kanzlerin
eine Willkommenskultur abzeichnete
, die nun Wirklichkeit geworden ist, wurde vom Kanzleramt so
nicht bestätigt. Im Scherz hatte sie damals gegenüber dem österreichischen
Botschafter in Bonn, Fritz Hoess
, geäußert: „Wenn Ötzi nicht ums Leben gekommen wäre, ich
hätte ihm Asyl in Deutschland gewährt!“
Dabei soll sie der nahöstliche
Migrationshintergrund Ötzis nicht im Geringsten gestört haben. „Wenn er sich an
der Bayrischen Grenze hätte registrieren lassen, hätte man ihm einen
Deutschkurs (vielleicht nicht gerade in Bayern) verpasst und dann ab mit ihm in
den Deutschen Arbeitsmarkt. Bei einen so taffen Jäger und Hirten wie ihm, hätte
einer schnellen Integration nichts im Wege gestanden.
“
Das kann nur
humorvoll gemeint gewesen sein. Natürlich weiß Merkel auch, dass Ötzi zu seiner
Wanderung weit, weit vor der Wiedervereinigung aufgebrochen war, als es
Staatswesen in heutiger Form nicht einmal ansatzweise gab
.
So, das ist
der aktuelle Stand meiner Arbeit. Es ist nicht ausgeschlossen, dass mich
neue Erkenntnisse und die Öffnung auch
der Geheimarchive zu völlig neuen Ergebnissen führen. Das stört mich nicht. Geschichtsforschung
ist nichts Starres, nichts Endgültiges. Gibt es neue Fakten, muss die
Geschichte umgeschrieben - ja vielleicht
sogar ganz neu geschrieben werden.
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