Wo
sich wegen der Wiesenbrüter keine Windmühle dreht, wo der Wachtelkönig
unsichtbar sein Regiment gegen jegliche Veränderung führt und der Landwirt sich
nur flüsternd mit seinem Vieh unterhalten darf,
ja, da geschieht plötzlich etwas Unfassbares:
Ein
Einfamilienhaus entsteht im Naturparadies zwischen den Deichen. Aber das ist
noch nicht alles. Traut sich der staunende Kehdinger näher an das Bauwerk
heran, stellt er fest, dass das schmucke Holzhaus mit seiner Veranda weit in
den Kreuzungsbereich von Sommerdeichstrasse und Deichzufahrt Hünkenbüttel ragt.
Ja,
ist denn die gesamte Baugenehmigungsbehörde im Urlaub?
Mehrere
Bauhandwerker zimmern mit einer Selbstverständlichkeit am Bau, als habe schon
alles seine Richtigkeit.
Und?
Es hat seine Richtigkeit!
In
den Weiten des ehemaligen Außendeichgebietes von Krummendeich hat die COIN Film GmbH aus Köln den idealen
Drehort für einen Kinofilm gefunden. COIN produziert den Film gemeinsam mit zwei Produktionsfirmen aus Amsterdam und Brüssel.
Der Drehort sollte schon in Niedersachsen liegen, weil für diesen Film neben
Mitteln aus Schleswig-Holstein und Hamburg nicht geringe Mittel aus der niedersächsischen
Filmförderung fließen. Jörg Lassak, der für die COIN Film GmbH die Arbeiten am
Drehort koordiniert, bringt Licht ins Dunkel: „Wir haben ein Haus in einer 90°
Kurve gesucht.“ Die Kurve im Krummendeicher Außendeich ist ideal. Weil dort
aber kein Haus steht, muss es gebaut werden.
Der Film spielt in der Gegenwart
und handelt von einer Familie, die darauf wartet, dass, wie schon mehrfach
zuvor, wieder einmal ein Auto in ihr Haus rast. Lassak: “Eigentlich bräuchten
wir auch noch eine Brücke in Sichtweite des Hauses. Die haben wir hier leider
nicht. Deshalb drehen wir die
Brückenszenen an einer Brücke in Grauer Ort.“
Am
13. August soll die Kulisse stehen und
wenn alles nach Plan läuft, wird 24 Tage gedreht. Die Fimlkarawane
zieht dann weiter, die Kulisse wird
zerlegt und der Wachtelkönig wird seiner Wachtelkönigin ins Ohr flüstern: „Sieh
nur, diesmal sind sie wieder verschwunden, ohne dass wir uns auch nur einmal in
den Medien aufplustern mussten.“
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