Bin ich auf
Mallorca und begegne den Ballermann Landsleuten, fühle ich mich ganz anders als
zu Hause und schon gar nicht wohl. Ganz anders meine Begegnung mit Landsleuten
in Kroatien.
Ein Flugzeug
brachte uns von Hamburg zum kleinen Flugplatz von Rijeka. Die Flugpläne
erforderten, dass wir bereits zwei Tage vor einer gebuchten Reise über die
norddalamatinischen Inseln anreisen mussten. Da wir gewohnt sind, frei zu
reisen und unseren Tag selbst zu gestalten, hatten wir uns für den kommenden
Tag eine Wanderung über die 12 Kilometer lange Küstenpromenade von Volosko nach
Lovran vorgenommen.
Diese 1889
von Kaiser Franz Joseph in Auftrag gegebene Promenade hat bei Ulla und mir alle
durch den Reiseführer hervorgerufenen Erwartungen weit übertroffen. Jetzt,
Mitte September, hatten wir die wunderschöne Promenade fast für uns. Bei milden
Sommertemperaturen, das Meer zur einen und prächtige Gebäude und Gärten zur
anderen Seite, genossen wir unsere Wanderung. Der Alltag, die Heimat lag schon
weit hinter uns, als wir nach Umrundung eines Felsvorsprunges plötzlich
heimatliche Stimmen vernahmen. Ältere Herrschaften bewegten sich in kleinen
Grüppchen auf uns zu. Ein grauhaariger Senior mit Stock aus der Spitzengruppe
war stehengeblieben und unterhielt sich über eine Distanz von etwa dreißig
Metern mit einem Mitreisenden im Folgegrüppchen.
„Du, Willem,
is nich so as op Fehmarn!”
“Nee, is eher so as op Kariiibik!”
Da sollen
wohl heimatliche Gefühle aufkommen. Für kurze Zeit waren wir von vertrauten
Stimmen umgeben, mal norddeutschgeprägtes Hochdeutsch mal Plattdeutsch.
Nur wenige
Minuten später suchten wir eines der schönen Strandrestaurants auf. Neben uns
ein älteres Ehepaar, das ziemlich eindeutig auch dieser norddeutschen
Reisegruppe, vielleicht aus Fehmarn, zuzuordnen war. Mann und Frau unterhielten
sich auf Platt über das Essen und ihre jüngsten Reiseimpressionen. Als der Ober
das Geschirr abräumen wollte, fragte er in bestem Deutsch, wie das Essen denn
geschmeckt hätte?
„Ooch,
bannig goot! Bloot tau veel, veel tau veel!“
Der Ober
sieht den Gast irritiert an. Hatte der nicht vorhin noch Deutsch gesprochen?
„Wie bitte?“
Nun bemerkte
der Gast das Problem, vergaß, dass der Ober ja gut Deutsch spricht, und bemühte
schnell die letzten Reste seines Schulenglischs.
„Good, ober
tuu matsch, tuu matsch!“
Mutti setzte
noch einen obendrauf.
„Oober
läggger!“
Jo, dat is
doch´n ganz annern Schnack mit düsse
Oort Landslüe. Kannst richtig goot lieden, anners as de Ballermänner op
Mallorca!
Und, Ulla,
möt wie nu noch „op Kariiibik“, wenn dat dor man ook blot so utsüht, as op de
Promminood vun Opatija?
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